…da bleibt dann nur das Internet!

Lieber Zerberus,

die diversen deutschen Verlage wissen´s nicht besser. Prima. Da bleibt dann nur das Internet. Alles andere ist zu teuer oder die lassen einen da nicht rein. Namenlos und unzensiert und ohne Garantie für hohe Auflagen oder Werbeeinnahmen, versteht sich. Auch gut. Es bleibt immerhin das Internet, in dem ich meine Ideen verbreiten kann – zum Beispiel über die

These „Eine bessere Welt ist möglich.“

oder: Noch nie sind in so kurzer Zeit so viele Menschen der Armut entkommen, ehrlich: Ich meine das wörtlich in absoluten Zahlen, mit sieben Nullen dahinter, ausgedrückt, nicht im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt und unter Berücksichtigung der weltwirtschaftlichen Wachstumsdynamik. Millionenfache Armut kann beseitigt werden. Jede für sich.

Und wenn ja, dann frage ich mich, wer sind die Gewinner, die die „Früchte ernten“ und wo stecken die Verlierer von Globalisierung? Ist vielleicht eine neue Art von „New Economy“ im Entstehen mit Wachstumsstaaten wie Brasilien, Russland, Indien und China an der Spitze, die einen immer größeren Beitrag zum weltweiten Wirtschaftswachstum leisten und dabei nicht immer zuallererst dem Gewinnstreben oder der Gier nach Profiten huldigen, so wie es neoliberale Finanzinvestoren und Kapitaleigner angloamerikanischer Prägung meistens tun.

Ist es das politische Wesen dieser „new economy“ , dass sie vor allem den Aufbau der Volkswirtschaften zum Ziel hat, was Arbeitsplätze und Wohlstand schafft? Im Rahmen einer neuen Art von „new economy“ kann die soziale und materielle Infrastruktur der Schwellen- und Entwicklungsländer der „Dritten Welt“ ausgebaut und entwickelt werden. Dafür werden in Indien zur Zeit 300-500 Milliarden Dollar veranschlagt.

Was sollte daran falsch sein, dabei zu helfen und obendrein noch längerfristig solide erwirtschaftete Gewinne einzustreichen? Das schafft Arbeitsplätzen. Internationale Unternehmen können ihren Wissensvorsprung, ihre ausgefeilte Hochtechnologie und ihre eingeübte Innovation gewinnbringend einbringen und zu einem angemessenen Preis verkaufen in einem gesunden Wettbewerb. Ohne feindliche Übernahmen. Ohne Wachsen durch Größe und kreditfinanzierte Akkumulation von Kapital. Vielmehr nachhaltiges und dynamisches Wachstum durch Leistung und fairen Wettbewerb. Ohne Hedgefonds und deren unmoralische Finanzinstrumente zum Erreichen von immer höheren, zum Teil wahnwitzigen Renditezielen. Ohne den Druck von Aktionären, die auf schnelles Geld aus sind. Stattdessen: Langfristige, nachhaltige, die Umwelt und die Ressourcen schonende und gewinnbringende Investitionen überall in der Welt fair geregelt und zu allseitigem Nutzen, am besten in Form von Direktinvestitionen in diesen Ländern.
Das kann langfristige Arbeitsplätze auch zu Hause schaffen in innovativen, weltoffenen und der Zukunft zugewandten, auch mittelständischen Unternehmen, wie bei der Umwelt- und Ressourcen schonenden Energiegewinnung. Langfristig angelegtes (nicht kurzfristiges, spekulatives) Kapital in Form von Direktinvestitionen ist in vielen, insbesondere noch unterentwickelten Ländern hoch willkommen. Deshalb heißen die ja „Entwicklungsländer“, weil die sich entwickeln wollen und auch können, das beweisen sie seit Jahren. Ist doch prima, wenn weltweit die Kaufkraft der Verbraucher durch produktive Arbeit und Produktivitätssteigerung wächst und wenn fairer Handel in sich entwickelnden Binnenmärkten entsteht. Davor muss man keine Angst haben.

Das kann man auch als Chance sehen, so wie viele Schwellenländer der Meinung sind, dass ihnen nie zuvor in der Geschichte die seltene Möglichkeit geboten wurde, in so kurzer Zeit und mit Aussicht auf so großen Erfolg zu den fortgeschrittenen Industriestaaten aufzuschließen. Und diese einmalige Gelegenheit nutzen viele Schwellen- und Entwicklungsländer seit Jahren mit Wachstumsraten von über 10% in China und fast neun Prozent in Indien.
Meistens greifen sie aktiv und zielorientiert ein in das kapitalistisch organisierte Wirtschaftsgeschehen, so wie bei der Energiesicherung und Rohstoffbeschaffung und überlassen das Wohl des Ganzen nicht allein den naturwüchsigen und unberechenbaren „Marktkräften“. Für den Aufbau ihrer Volkswirtschaften übernehmen sie Verantwortung und überlassen die Geschicke nicht dem rauhen Spiel entfesselter neoliberaler „Kräfte des Marktes“. Warum sollte das nicht erlaubt sein, wenn es in geregelten Bahnen verläuft?

Diese neue Art von Ökonomie gibt den Länder die Hoffnung, dass sie in nicht allzu ferner Zukunft die Schwelle zu den entwickelten, reichen Industriestaaten überschreiten können, um teilzuhaben am Reichtum und Wohlstand in einer globalisierten Welt. Das ist doch nur natürlich in Zeiten von Internet, Hollywoodfilmen, Telekommunikation, Satellitenübertragung. In einer globalisierten Welt haben alle Anspruch auf Teilhabe und fairen Umgang miteinander.

Ist das alles nur Wunschdenken und Spekulation?
Ich frage mich: Warum ist das Wachstum in China seit zwanzig Jahren so stabil? Immerhin stehen allein China und Indien vor der Aufgabe mindestens jedem dritten Erdenbewohner zu Brot und Arbeit zu verhelfen, die ansonsten an Hunger und Armut leiden, unter Ausnutzung des scharfen Wettbewerbs international aufgestellter Unternehmen, die bei Strafe des Untergangs Gewinne machen und immer weiter wachsen müssen:

„Globalisierung (wie ein wildes Tier) zähmen und die Früchte ernten.“

lautet der Titel des Buches, das ich für jedermann frei zugänglich und kostenlos zum Durchblättern ins Internet gestellt habe, da es den theoretischen Hintergrund bietet für die von mir ebenfalls im Internet vorgetragenen Diskussionsbeiträge in Form von Kommentaren oder Leserbriefen.
Ist das verbotene Werbung für ein Produkt und eigentlich kostenpflichtige Vermarktung einer Ware mit dem Zweck, Gewinne zu erzielen oder ist das viel eher die geschickte Nutzung des Internets und anderer moderner Medien, um politische Meinungen und Inhalte zu transportieren zu wichtigen aktuellen Themen am Beginn des 21.Jahrhunderts, wobei die Werbung im Internet für gute Ideen und Diskussionsbeiträge noch finanziell einigermaßen erschwinglich ist.

Besonders wichtig aber ist mir aber dennoch die Botschaft, die mit dem Buch transportiert wird:

Es besteht Hoffnung auf eine bessere Welt, wenn „Globalisierung gezähmt“ wird. Wie das im Einzelnen funktioniert demonstriert China seit Jahren mit buchstäblich wachsendem Erfolg und mit Wachstumsraten von 10 Prozent jedes Jahr, ohne gravierende wirtschaftliche Einbrüche und ernsthafte wirtschaftliche Turbulenzen seit mehr als 20 Jahren. Da könnte doch mehr dran sein, als Produktpiraterie, Internetpolizei, Währungsmanipulation, Technologieklau so vorgeben.

Der Vorwurf von Technologieklau ist erst möglich geworden, seitdem auf dem ungeregelten, neoliberalisierten Weltmarkt ein unbarmherziger Wettbewerb herrscht, den die Chinesen als Marktteilnehmer ebenso erbarmungslos nutzen wie bei dem Kopf an Kopf- Rennen zwischen Boeing und Airbus geschehen. So läuft das Geschäft nun mal im „real existierenden Neoliberalismus“ angloamerikanischer Prägung.

Das ist kein „freier Weltmarkt“ mehr. Eher Anarchie in der Wirtschaft, wenn der Starke buchstäblich den Schwachen auffrisst oder wenn sich drei Kleinere zusammen tun, um den Großen zu schlucken, wobei sie vorher schon den Braten unter sich aufgeteilt haben, wie bei der niederländischen AMRO-Bank geschehen. Fressen und gefressen werden. Nirgends sonst auf der Welt so naturwüchsig und triebhaft, wie auf dem globalisierten und neoliberal deregulierten Weltmarkt des 21. Jahrhunderts. Das Prinzip der „natürlichen Auslese“ in einer neoliberalisierten Welt angloamerikanischer Prägung, wobei die Finanzströme im Spanungsfeld zwischen New York und London fließen. Neoliberale Theorie fordert, dass der Staat sich raushalten soll aus dieser wirtschaftlichen Dynamik, auch wenn die Großen immer größer und gefräßiger werden und die Kleinen immer kleiner und mehr.

Warum eigentlich darf der Staat nicht schützend eingreifen in das Wirtschafts-, Finanz- und Währungssystem.
Alles das sind Fragen und Inhalte, für die ich im Internet und mit geschriebenen Worten werbe.
Natürlich tue ich das.
Wofür habe ich denn sonst wohl das Buch überhaupt geschrieben.
Ob mein Buch in Massenauflage ein begehrtes Objekt literarischer Begierde von Hunderttausenden wird, kann ich mir gar nicht so recht vorstellen.
Wenn es aber die Wissbegierde eines politisch interessierten Menschen stillt, der sich ernsthaft Gedanken macht um unsere Zukunft und die unseres Planeten, dann – denke ich – hat das Buch seinen allerersten Zweck erreicht – mit oder ohne verbotene „Werbung“.

Beste Grüße

Franz Nolte

Hinterlasse einen Kommentar